Norwegen 2014 Teil 5 (Wasser, Steine & Glas)

21.06.2014 – 22.06.2014

Wir erreichen den Weg zur Trollkirche gegen Mittag. Die Wettervorhersage bestätigt uns einen sonnigen Nachmittag. Also gehen wir los. Die Strecke beträgt etwa 10 km und führt steil bergauf durch ein Bachbett. Hier und da fließt Wasser, aber das ganze ist machbar.Unbenannt-2

Tja … dachten wir. Es vergehen keine 30 Minuten und es beginnt zu regnen und zwar so richtig. Schon nach kurzer Zeit sieht man nur noch Wasser und keinen Weg mehr. Wieder sind wir zum Abbruch einer Tour gezwungen.

Unbenannt-3Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt

Am Auto bemerken wir einen wirklich üblen Steinschlag in der Frontscheibe. Auf Grund der starken Wetterwechsel in diesen Gefilden beschließen wir den Urlaub komplett abzubrechen und hoffen, dass die Windschutzscheibe bis Deutschland hält (lieber jetzt mit kaputter Scheibe zurück, als in ein paar Tagen ohne). Zurück fahren wir über die 32 durch den Osten des Landes, der uns viele neue Urlaubsziele offenbart.

Norwegen 2014 Teil 4 (Abstecher ins Dovrefjell)

19.06.2014
Nach einer recht unentspannten Nacht, die auch für uns beide zu kurz ausgefallen ist, setzen wir unseren Weg Richtung Trollkirche fort. Dort wollen wir eine weitere Tagestour angehen. Der Weg dorthin ist landschaftlich sehr abwechslungsreich und beeindruckend. Unterwegs bekommen wir viele Möglichkeiten,  tolle Fotos zu schießen.

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Während einer unserer Pausen findet Michael dann auch sein Handy wieder, nicht sonderlich überraschend.  Überraschend ist allerdings,  dass es an einem Platz liegt, den er mindestens drei mal kontrolliert hat, bevor wir die Karte sperren ließen.
Der Weg zur Trollkirche führt uns an den Startpunkten zahlreicher geplanter Tracks vorbei. Da wir aber auf jeden Fall Trollkirche und Dovrefjell gehen wollen, bliebe nur noch Zeit für eine kurze Strecke bei Gausdalen, die wir aber wegen des Wetters verwerfen.
Nach einem weiteren genaueren Blick auf die Wettervorhersage entscheiden wir uns jedoch dafür,  das Dovrefjell vor der Trollkirche zu gehen. Der Startpunkt der Tour liegt beinahe auf dem Weg und wir befürchten,  wenn wir warten wird das Wetter wieder schlechter. Also biegen wir kurzerhand Richtung Kongsvold ab, dort beginnt unsere 4- bis 5-tägige Wanderung durchs Dovrefjell.
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Gegen 14:00 Uhr erreichen wir unseren Startpunkt für die DF Tour. Wir packen die Taschen, verstauen das Proviant und gehen los. Just in diesen Moment beginnt es zu regnen. Doch die wenigen Tropfen stören uns nicht. Nach ca. 90 Minuten erreichen wir die erste Anhöhe. Der Regen nimmt rapide zu und wir beschließen das Zelt aufzubauen (besser jetzt ein wenig nass, als später klatschnass im Zelt). Gut durchnässt kosten wir erst etwas Nervennahrung, bevor wir dann unsere Klamotten wechseln. Jetzt wird sich erst einmal in die warmen Schlafsäcke verkrochen. Währenddessen zerrt der immer stärker werdende Wind am Zelt (scheiß Wettervorhersage). Nach gut zwei Stunden kontrollieren wir das Zelt von außen. Alles OK! -. Das Vertrauen in die Ausrüstung wächst. Der Regen setzt wieder ein.

20.06.2014
Als nach einer sehr kurzen Nacht (Sonnenuntergang 00:30, Sonnenaufgang 03:30) der morgen wieder graut und wir das erste mal wach werden, ist es im Zelt sehr kalt. So kalt, dass Michaels Brille zunächst nicht benutzbar ist, weil sie komplett mit einer dünnen Eisschicht überzogen ist. Zwar hat das Zelt dem rauen Wind im Fjell tapfer getrotzt und ist vollständig stehen geblieben, trotzdem hat der Wind auch immer wieder seinen Weg nach drinnen gefunden.
An dieser Stelle nochmal ein Hoch auf unsere Ausrüstung. Sowohl Schlafsäcke als auch Zelt haben ihren Dienst bestens getan. Manchmal lohnt es sich einfach,  ein wenig mehr Geld zu investieren.

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Ein vorsichtiger Blick nach draußen zeigt, dass es nicht nur geregnet hat, sondern auch immer wieder Graupelschauer runterkamen. Das sieht zwar unheimlich toll aus, die Atmosphäre ist der Wahnsinn. Aber für eine mehrtägige Tour unter diesen Bedingungen sind wir nicht gewappnet. So beschließen wir schweren Herzens, den Trekk abzubrechen und wieder zum Auto zurückzukehren. Unten angekommen herrscht natürlich bestes Wetter. Aber als wir aber nach einem Besuch bei einer Tankstelle erneut hier vorbeikommen, graupelt es bereits wieder und wir sind froh, trotz allem die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Nun machen wir uns auf den Weg zur Trollkirche bei Ålesund.

Norwegen 2014 Teil 3 (Der Berg ruft)

18.06.2014
Nachdem wir letztes Jahr die Wanderung zum Kjerag-Bolten leider wegen der Wetterlage abbrechen mussten, wollten wir diese Tour  dieses Jahr um jeden Preis zuende bringen. Also brechen wir früh morgens das Zelt ab und fahren die wenigen verbleibenden Kilometer bis zum Øygardstølen, von dem aus der Weg markiert ist. Wir entschieden uns dafür, nicht die mehrtägige Runde am Lysefjord entlang zu gehen, sondern wollen nur eine  Tagestour zum Bolten machen. Das Wetter ist uns diesmal freundlich gesonnen, und so beginnen wir bei strahlendem Sonnenschein unseren Aufstieg.
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Da wir ja schon wissen, was auf uns zukommt,  bleiben die Trekkingstöcke direkt im Auto, sie wären bei der bevorstehenden Kletterpartie eher hinderlich als hilfreich. Die kurze Strecke ist sehr steil, die ca. 12 Kilometer Hin- und Rückweg führen uns über mehr als 1000 Höhenmeter, größtenteils über Fels und Geröll. Belohnt werden wir, wie von Norwegen bereits fast gewohnt,  von grandiosen Aussichten in das Tal und die gegenüber liegenden Berge. Im Gegensatz zum letzten Herbst finden sich jetzt auch noch viele Schneefelder die überquert werden müssen und überall bilden sich kleine und auch schon mal größere Bäche aus Schmelzwasser.
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Als wir den Bolten erreichen wagen wir beide den todesmutigen Schritt auf den Felsen, was selbstverständlich auch fotografisch dokumentiert wird. Der Rückweg gestaltet sich ein wenig schwieriger. Mittlerweile ist es fast Mittag und immer mehr Wanderer machen sich zu dieser Touristenattraktion auf. Dem Gegenverkehr ist auf den teils sehr schmalen Pfaden schwer auszuweichen. So stirbt auch unser Plan, zum Preikestolen auf der anderen Seite des Fjords zu wandern. Dieser ist nämlich touristisch noch stärker erschlossen und wir beschließen, dass wir das beide nicht brauchen.

Tourdaten

Den Track gibt es hier: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=7165557

moderatLänge : 10,38km
ges. Anstieg: ca. 715m 

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Norwegen 2014 Teil 2 (Auf dem Weg nach Norden)

16.06.2014 – 17.06.2014
Die Katzen sind versorgt, die Rucksäcke verstaut, und die Checklisten abgehakt. Gegen 0:00 Uhr Mitternacht fahren wir in Aachen los um am nächsten Tag entspannt unsere Fähre nach Norwegen nehmen zu können. Genau wie im letzten Jahr haben wir genügend  Puffer für eventuelle Staus oder andere Verzögerungen eingeplant, denn genau wie im letzten Jahr, prognostizieren die Routenplaner von Google Maps und dem ADAC völlig unterschiedliche Fahrzeiten. In Norwegen haben wir dann keine zeitlichen Vorgaben mehr einzuhalten,  da wir uns das ,,Jedermannsrecht“ zu Nutze machen und dort unser Zelt aufschlagen werden, wo es uns gefällt.
Die Fahrt verläuft zunächst ganz entspannt. Die Autobahnen sind frei und wir kommen gut voran. Erst gegen halb acht geraten wir in einen Stau auf der Höhe von Skanderbørg in Dänemark, doch auch hier geht es nach ein paar Engpässen schnell weiter. War hier im letzten September noch alles braun und rot getüncht, so erstrahlt die flache Landschaft jetzt in kräftigen Grüntönen. Wir erreichen den Fährhafen just in dem Moment, als auch die Eingangstore zur Abfertigung geöffnet werden.Unbenannt-2
ln Norwegen fahren wir dann auf der 42 in Richtung Lysefjord, da wir uns die Kjerag Tour für morgen vorgenommenen haben. Gegen 20:00 finden wir eine schöne Stelle (ca. 10km vor dem Startpunkt) wo wir unser Zelt aufbauen.

Norwegen 2014 Teil 1 (Vorbereitungen)

Unbenannt-2Die Vorbereitungen für unsere diesjährige Norwegentour laufen auf Hochtouren. Uns stehen 16 Tage zur Verfügung, die wir je nach Wetter mit Trekkingtouren zwischen 2 und 6 Tagen verbringen werden. Hinzu kommen die beiden eintägigen Touren : Trollkirche (Höhlenkomplex mit Wasserfall) und dem Nordkap, an dem wir die Midsommernacht verbringen möchten.

In den letzten Wochen haben wir mit Hilfe von Garmin Basecamp, Google-Maps & Google-Earth, sowie dem Buch „Til fots i Norge“ elf Touren in Süd- und Mittelnorwegen geplant. Vor Ort wird dann (je nach Wetterlage) entschieden, welche Tracks wir angehen und welche wir fallen lassen.

Die Reiseapotheke wurde bereits aufgestockt und das Kartenmaterial fertiggestellt. Dieses Wochenende  widmen wir der Essensvorbereitung (dörren & portionieren). Außerdem muss die Ausrüstungsliste geprüft werden, da es in zwei Wochen ja schon los geht und ggf. das ein oder andere Teil noch ersetzt werden muss.

Norwegen 2013 Teil 7 – Von Fagerheim zur Kraekkjahytta

Der letzte komplette Tag hier und endlich nochmal einer mit schönem Wetter. Unsere heutige Wanderung soll die Strecke von Fagerheim zur Kraekkjahytta sein. Sie liegt auf 1200m Höhe in der Hardangervidda, hat aber selber sehr wenig Steigungen. Die Fahrt zum Hochplateau ist mal wieder ein Erlebnis. Tunnel für Tunnel quälen wir uns rauf auf die Vidda. Hier oben wächst nichts mehr außer Moosen und Gräsern – es ist eine richtig schöne Tundralandschaft.

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Das Wetter ist großartig und wir haben strahlenden Sonnenschein vor leuchtend blauem Himmel. Allerdings ist es mit -1 Grad Celsius recht frisch. Aber wir sind ja auf die niedrigen Temperaturen vorbereitet und so starten wir bei Fagerheim am Bergsee vorbei. Die Pflanzen hier liegen noch unter einer Schicht von dickem Frost und Reif, allerdings gibt es an dieser Stelle keinen Schnee, obwohl ich fast ein bisschen gehofft hatte in Norwegen auch eine Schneewanderung machen zu können.

P1000662Auch diese Tour ist wieder mal sehr schön. Diese Art Landschaft mit ihrer kargen Vegetation gefällt uns sehr gut und für norwegische Verhältnisse ist der Weg auch nicht sonderlich anspruchsvoll. Natürlich geht es über felsigen Untergrund, durch Bachbetten und über Geröll und der eisige Wind macht mir schon ein wenig zu schaffen. Alles in allem kann ich dennoch behaupten, dass wir als letzte Norwegentour für dieses Jahr einen Glücksgriff getätigt haben.

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Tourdaten

Den Track gibt es hier: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=5857839

leichtLänge : 11,63  km
ges. Anstieg: 237 m

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Norwegen 2013 Teil 6 – Kulturstien bei Herand

P1000577Da Michael mir versichert hat, dass sein Knie wieder besser ist, lassen wir die eigentlich für heute geplante Tour ausfallen zugunsten einer etwas anspruchsvolleren. Gott sei Dank stellt sich schon früh heraus, dass die Strecke bei diesem Wetter so richtig „scheiße“ ist. Es geht über eine Wiese, von der ich mir nicht sicher bin, ob man sie überhaupt wandern darf. Laut Karte ist hier ein Weg, wir sehen nur Kuhfladen, in denen wir nach kurzer Zeit knöcheltief stehen. Also brechen wir hier ab, weil wir auf den Weg hierher eine gekennzeichnete Tour am Wegesrand entdeckt haben, den Kulturstien. Bevor wir uns heute also gar nicht bewegen, riskieren wir die unbekannte Wanderung, die in blau (mittelschwer) gekennzeichnet ist. Der Weg stellt sich als sehr schön heraus. Allerdings muss man bei diesem Wetter höllisch aufpassen, dass man nicht auf den nassen bemoosten Steinen ausrutscht. Nach ein paar Kilometern haben wir tatsächlich etwas über die Kultur und Natur in dieser Region gelernt. Anhand von Schautafeln erfahren wir einiges über die Beschaffenheit der Umgebung während der Eiszeit und das erste mal bekomme ich in diesem Urlaub nasse Füße.

Eine Top-Tour, mit schöner Aussicht auf den kleinen Hafen und vielen wissenswerten Infos über die Vergangenheit Norwegens.

Tourdaten

Den GPS-Track gibt es hier: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=5857754

leicht-mittelLänge : 5,56  km
ges. Anstieg: 320 m

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Norwegen 2013 Teil 5 – Wikingergräber bei Eidfjord

Eidfjord ist ein nettes kleines Dörfchen, wobei ich nicht wirklich verstehe, warum der Reiseführer es in den Himmel lobt. Vielleicht habe ich die falschen Stellen im Dorf gesehen, aber etwas Besonderes sehe ich hier nicht. Zumal es definitiv auf der falschen Seite des Fjordes liegt, denn auf „unserer Seite“ ist das Gras grüner, die Schafe weißer und die Äpfel roter. Nein, aber im Ernst, wir konnten jetzt mal die Berge auf „unserer“ Seite des Fjordes sehen und die sind, auch wenn man es gar nicht glauben mag, ganz anders.

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Der Spaziergang den wir uns rausgesucht haben ist schön und auch für Michael mit seinem dicken Knie zu bewältigen. Selbst bei aufkommendem Regen ist die kleine Wanderung gut zu gehen. Das Wetter tut unserer guten Stimmung keinen Abbruch. Tatsächlich passt der Wind, die grauen Wolken und der leichte Regen sehr gut zur rauen Landschaft und die neuen Lichtverhältnisse lassen die mittlerweile etwas vertrautere Kulisse wieder anders und neu auf uns wirken. Die Wikingerhügel selbst sind ziemlich unspektakulär und unauffällig. Wenn man nicht Bescheid weiß, läuft man wahrscheinlich daran vorbei.

Tourdaten

Den Spaziergang gibt es hier:  http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=5857796

leichtLänge : 5,29 km
ges. Anstieg: 230 m

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Norwegen 2013 Teil 4 – Den Bondhusbreen nehmen wir auch mit!

Da es erst halb elf sind, überlegen wir, ob wir noch etwas anderes heute machen sollen. So entscheiden wir uns für die Bondhusbreen Gletscherzunge. Mit 11 km Weg und nur 270m Anstieg sollte das ja machbar sein. Michaels Knie ist zwar angeschlagen, hat aber die erste Tour ganz gut überstanden und so fahren wir in Richtung Bondhusbreen. Unterwegs kommen wir wieder durch einen der hier zahlreichen Tunnel. Ich dachte schon, der auf dem Weg nach RØldal mit seinen fünf Kilometern wäre lang. Dieser hier ist aber mit 11,1 km der bisher längste der mir hier untergekommen ist.

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Wie auch schon beim Buerbreen kann man den Weg zum Bondhusbreen direkt von einem kostenlosen Wanderparkplatz aus starten. Bis zum Gletschersee, dem Bondhusbreenvatnet, ist die Wanderung sehr leicht. Es gibt tatsächlich einen richtig breiten Kiesweg, der bis zum See führt. Dieser liegt am Fuße des Berges von dem die Gletscherzunge schimmernd grün herunter leckt. Während beim Buerbreen der eigentliche Gletscher beeindruckend und massiv vom Berg herunter leuchtet, ist es hier die Gletscherzunge, die den Blick fesselt. Man hat das Gefühl, sehr nah heranzukommen, obwohl alte Fotos zeigen, dass sowohl Gletscher, als auch Gletscherzunge sich auch in den letzten paar Jahren sehr weit nach oben zurückgezogen haben.

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Ab hier wird die Wanderung dann schwieriger und führt um den See herum in Richtung Gletschermoräne. Michael bekommt mehr und mehr Probleme mit seinem Knie, will aber partout nicht umdrehen. Schließlich bekomme ich ihn doch überredet, wenigstens den letzten Anstieg und 500 Meter Wegstrecke auszulassen und umzudrehen.

Tourdaten

Track gibt es hier: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=5857782

leichtleicht-mittelLänge : 9,65 km
ges. Anstieg: ca. 270 m

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Norwegen 2013 Teil 3 – Auf zum Buerbreen

Obwohl Michael sich gestern heldenhaft auf dem Sofa in unserer Hütte das Knie verdreht hat (schließlich gab es ja bei unseren bisherigen Wanderungen nicht genug Gelegenheit dazu), wollen wir heute das gute Wetter dazu nutzen noch eine Tour zu machen, die wir auf keinen Fall auslassen wollen: „Zu einer Gletscherzunge“. Zwei davon stehen uns in der Nähe zur Auswahl, wir entscheiden uns für die mittelschwere Variante, den Buerbreen.
 
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Der Weg gestaltet sich zunächst als unspektakulär, zugegeben nur für norwegische Verhältnisse. Es geht zwar bergan und direkt am Anfang muss man mal wieder Privatgrundstücke durchqueren, aber das ist man ja hier schon gewohnt. Der Pfad führt direkt an ein Flussbett … oh je schon wieder felsiger, steiler Untergrund … das kann ja heiter werden. Hier haben allerdings wie es scheint bereits tausende von Wanderern einen dieser kleinen Steinhaufen gebaut um zu zeigen, dass sie da waren. Ich habe mal gehört, die Norweger machen das, um Trollen und anderen übernatürlichen Kreaturen zu zeigen, dass Menschen auch intelligente Lebewesen sind. Ich weiß aber nicht, ob das stimmt und da ich mich ja hier weitestgehend von der Zivilisation und Technik verabschiedet habe, ist Google mal ausnahmsweise nicht mein Freund. Ich beschließe auf Nummer sicher zu gehen und so errichte ich auch mein erstes Steintürmchen in diesem Urlaub und gehe im Anschluss bergauf über den felsigen Aufstieg.

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Tausende von Steintürmchen

Plötzlich stehen wir vor einer nahezu senkrecht nach oben führenden Felswand, von der ein freundlich türkises Tau herunterhängt und uns zur Benutzung geradezu auffordert. Gut, dass ich meine Handschuhe dabei habe.

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Um es kurz zu fassen: So geht es jetzt eigentlich die ganzen 3 km weiter. Abwechselnd hüpft man durch oder über Bachbetten oder zieht sich an Seilen steile Wände am Felsen herauf. Da ganze fühlt sich wie ein Kletterspaß an. Mir hat noch nie eine Wanderung so einen irren Spaß gemacht, auch wenn das hier schon ehr Bergsteigen ist. Auch das Abseilen beim Rückweg ist kein Problem, es kostet zwar alles Kraft, aber macht auch wahnsinnigen Spaß. Und so beenden wir die Tour trotz Pause zum Essen nach 2:40 Stunden. Leider haben wir unsern Track nicht aufgezeichnet, deshalb gibt es neben der Bewertung keine weiteren Daten.

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