Norwegen 2013 Teil 4 – Den Bondhusbreen nehmen wir auch mit!

Da es erst halb elf sind, überlegen wir, ob wir noch etwas anderes heute machen sollen. So entscheiden wir uns für die Bondhusbreen Gletscherzunge. Mit 11 km Weg und nur 270m Anstieg sollte das ja machbar sein. Michaels Knie ist zwar angeschlagen, hat aber die erste Tour ganz gut überstanden und so fahren wir in Richtung Bondhusbreen. Unterwegs kommen wir wieder durch einen der hier zahlreichen Tunnel. Ich dachte schon, der auf dem Weg nach RØldal mit seinen fünf Kilometern wäre lang. Dieser hier ist aber mit 11,1 km der bisher längste der mir hier untergekommen ist.

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Wie auch schon beim Buerbreen kann man den Weg zum Bondhusbreen direkt von einem kostenlosen Wanderparkplatz aus starten. Bis zum Gletschersee, dem Bondhusbreenvatnet, ist die Wanderung sehr leicht. Es gibt tatsächlich einen richtig breiten Kiesweg, der bis zum See führt. Dieser liegt am Fuße des Berges von dem die Gletscherzunge schimmernd grün herunter leckt. Während beim Buerbreen der eigentliche Gletscher beeindruckend und massiv vom Berg herunter leuchtet, ist es hier die Gletscherzunge, die den Blick fesselt. Man hat das Gefühl, sehr nah heranzukommen, obwohl alte Fotos zeigen, dass sowohl Gletscher, als auch Gletscherzunge sich auch in den letzten paar Jahren sehr weit nach oben zurückgezogen haben.

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Ab hier wird die Wanderung dann schwieriger und führt um den See herum in Richtung Gletschermoräne. Michael bekommt mehr und mehr Probleme mit seinem Knie, will aber partout nicht umdrehen. Schließlich bekomme ich ihn doch überredet, wenigstens den letzten Anstieg und 500 Meter Wegstrecke auszulassen und umzudrehen.

Tourdaten

Track gibt es hier: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=5857782

leichtleicht-mittelLänge : 9,65 km
ges. Anstieg: ca. 270 m

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Norwegen 2013 Teil 3 – Auf zum Buerbreen

Obwohl Michael sich gestern heldenhaft auf dem Sofa in unserer Hütte das Knie verdreht hat (schließlich gab es ja bei unseren bisherigen Wanderungen nicht genug Gelegenheit dazu), wollen wir heute das gute Wetter dazu nutzen noch eine Tour zu machen, die wir auf keinen Fall auslassen wollen: „Zu einer Gletscherzunge“. Zwei davon stehen uns in der Nähe zur Auswahl, wir entscheiden uns für die mittelschwere Variante, den Buerbreen.
 
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Der Weg gestaltet sich zunächst als unspektakulär, zugegeben nur für norwegische Verhältnisse. Es geht zwar bergan und direkt am Anfang muss man mal wieder Privatgrundstücke durchqueren, aber das ist man ja hier schon gewohnt. Der Pfad führt direkt an ein Flussbett … oh je schon wieder felsiger, steiler Untergrund … das kann ja heiter werden. Hier haben allerdings wie es scheint bereits tausende von Wanderern einen dieser kleinen Steinhaufen gebaut um zu zeigen, dass sie da waren. Ich habe mal gehört, die Norweger machen das, um Trollen und anderen übernatürlichen Kreaturen zu zeigen, dass Menschen auch intelligente Lebewesen sind. Ich weiß aber nicht, ob das stimmt und da ich mich ja hier weitestgehend von der Zivilisation und Technik verabschiedet habe, ist Google mal ausnahmsweise nicht mein Freund. Ich beschließe auf Nummer sicher zu gehen und so errichte ich auch mein erstes Steintürmchen in diesem Urlaub und gehe im Anschluss bergauf über den felsigen Aufstieg.

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Tausende von Steintürmchen

Plötzlich stehen wir vor einer nahezu senkrecht nach oben führenden Felswand, von der ein freundlich türkises Tau herunterhängt und uns zur Benutzung geradezu auffordert. Gut, dass ich meine Handschuhe dabei habe.

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Um es kurz zu fassen: So geht es jetzt eigentlich die ganzen 3 km weiter. Abwechselnd hüpft man durch oder über Bachbetten oder zieht sich an Seilen steile Wände am Felsen herauf. Da ganze fühlt sich wie ein Kletterspaß an. Mir hat noch nie eine Wanderung so einen irren Spaß gemacht, auch wenn das hier schon ehr Bergsteigen ist. Auch das Abseilen beim Rückweg ist kein Problem, es kostet zwar alles Kraft, aber macht auch wahnsinnigen Spaß. Und so beenden wir die Tour trotz Pause zum Essen nach 2:40 Stunden. Leider haben wir unsern Track nicht aufgezeichnet, deshalb gibt es neben der Bewertung keine weiteren Daten.

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