Da es erst halb elf sind, überlegen wir, ob wir noch etwas anderes heute machen sollen. So entscheiden wir uns für die Bondhusbreen Gletscherzunge. Mit 11 km Weg und nur 270m Anstieg sollte das ja machbar sein. Michaels Knie ist zwar angeschlagen, hat aber die erste Tour ganz gut überstanden und so fahren wir in Richtung Bondhusbreen. Unterwegs kommen wir wieder durch einen der hier zahlreichen Tunnel. Ich dachte schon, der auf dem Weg nach RØldal mit seinen fünf Kilometern wäre lang. Dieser hier ist aber mit 11,1 km der bisher längste der mir hier untergekommen ist.
Wie auch schon beim Buerbreen kann man den Weg zum Bondhusbreen direkt von einem kostenlosen Wanderparkplatz aus starten. Bis zum Gletschersee, dem Bondhusbreenvatnet, ist die Wanderung sehr leicht. Es gibt tatsächlich einen richtig breiten Kiesweg, der bis zum See führt. Dieser liegt am Fuße des Berges von dem die Gletscherzunge schimmernd grün herunter leckt. Während beim Buerbreen der eigentliche Gletscher beeindruckend und massiv vom Berg herunter leuchtet, ist es hier die Gletscherzunge, die den Blick fesselt. Man hat das Gefühl, sehr nah heranzukommen, obwohl alte Fotos zeigen, dass sowohl Gletscher, als auch Gletscherzunge sich auch in den letzten paar Jahren sehr weit nach oben zurückgezogen haben.
Ab hier wird die Wanderung dann schwieriger und führt um den See herum in Richtung Gletschermoräne. Michael bekommt mehr und mehr Probleme mit seinem Knie, will aber partout nicht umdrehen. Schließlich bekomme ich ihn doch überredet, wenigstens den letzten Anstieg und 500 Meter Wegstrecke auszulassen und umzudrehen.
Tourdaten
Track gibt es hier: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=5857782